Was ist Gestalttherapie?

Gestalttherapie ist Veränderung durch Begegnen

 

 

Gestalt-Therapie ist nicht Gestaltungs-Therapie oder Kunsttherapie. Die Bedeutung des Begriffes „Gestalttherapie“ lässt sich mit dem folgenden Satz verdeutlichen:

 

 

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Wer Deutsch verstehen und lesen kann, wird diesen Satz ohne große Mühe entziffern können. Unser Gehirn füllt die Lücken automatisch, sodass ein sinnvolles Ganzes entsteht, die vollständige Gestalt erkennbar wird.

 

 

Auch in unserem seelischen Erleben gibt es solche "Lücken". Das sind zum Beispiel unsere verdrängten Erfahrungen und ungeliebten Anteile. Die Gestalttherapie ist ein Weg, unser Leben wieder als vollständige Gestalt, als sinnvolles Ganzes wahrzunehmen und anzuerkennen. Ich gehe auf verschiedene Arten in Kontakt mit einem momentanen Gefühl, einem Problem, einer Erinnerung, oder einem gedachten oder - in Person der Therapeutin - tatsächlichen Gegenüber. Diese behutsamen Begegnungen im sicheren therapeutischen Rahmen führen dann zu völlig neuen Erfahrungen. Ich erlebe zum Beispiel, wie ich in Situationen, in denen ich sonst immer erstarrt bin, plötzlich handlungsfähig werde. Ich spüre meine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten und bahne mir selbst meinen Weg aus der Angst, der Erstarrung, dem Selbsthass, dem Schmerz oder der Verzweiflung. So finde ich zurück zu einem Lebensgefühl, mit dem ich das Leben wieder als sinnvolles Ganzes, als vollständige „Gestalt“ empfinden kann.

 

 

 

Was ist Verhaltenstherapie ?

Verhaltenstherapie ist Veränderung durch Umlernen

 

In der Verhaltenstherapie wird mithilfe gezielter Aufgabenstellungen daran gearbeitet, hinderliche Denk- und Handlungsmuster umzustrukturieren. So übe ich zum Beispiel - zunächst zusammen mit der Therapeutin, dann auch allein -, wie ich mich Schritt für Schritt wieder Situationen aussetzen kann, die ich vorher als absolut bedrohlich empfunden habe: einer Prüfung, einem Flug, der Überquerung eines großen Platzes etc. Mehr und mehr bekomme ich solche Situationen in den Griff und kann all das wieder aufnehmen, was durch die psychischen Einschränkungen gelitten hat: meine sozialen Kontakte, mein Berufsleben oder meine persönlichen Interessen.

 

Inge Kölle